»Die Buddenbrooks – das sind wir« titelte das Handelsblatt 2008 zur Finanzkrise. Als Thomas Mann für seinen Roman 1929 den Nobelpreis erhielt, wackelte in New York die Börse und in Deutschland der Bürgerstand. Modern, aktuell und überraschend visionär liest sich auch heute der ›Verfall einer Familie‹, so der Untertitel.
John von Düffels Fassung konzentriert sich auf die junge Generation. Lange bevor das angesehene Handelshaus auch nach außen sichtbar in den Niedergang gerät, hat die Ökonomisierung aller Lebensbereiche die Seelen der Familie beschädigt: ständige Sorge um das Firmenkapital, Gewinnmaximierung und nervöse Angst vor Finanzeinbrüchen bestimmen Reden und Handeln. Persönliches Glück hat sich danach zu richten, persönliche Neigungen und Lebenswunsche müssen zurückgestellt werden. So wird Antonia den Geschäftsmann Grünlich heiraten müssen, Frustration und Scheidung folgen konsequent. Während Thomas strebsam und integer in die väterlichen Fußtapfen tritt, treibt der jüngere Bruder Christian als glückloser Filou und Hypochonder durchs Leben. Eine Familiensaga, ein Epos und der Blick auf eine niedergehende Dynastie.
THOMAS MANN
1875 in Lübeck geboren. Von 1894 bis 1895 Gasthörer an der Technischen Hochschule München. Dreijähriger Aufenthalt in Rom und Palestrina, Arbeitsbeginn an den ›Buddenbrooks‹. Es erscheinen erste Novellenbände, 1901 die ›Buddenbrooks‹. 1929 Verleihung des Nobelpreises für Literatur. Ab 1933 im Exil in Holland, der Schweiz und den USA, 1936 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft. 1952 Rückkehr nach Europa. 1955 Tod von Thomas Mann.
Aufführungsdauer ca. 3 Stunden, 15 Minuten, zwei Pausen
Stephan Müller
Regie
Siegfried E. Mayer
Ausstattung
Carmen Fett
Videocam/Filmproduktion
Thomas Dickmeis
Videoproduktion
Susanne Abbrederis
Dramaturgie
Alexander Bangen
Regieassistenz
Charlotte Bischoff
Inspizienz
Stefan Leibold
Korrepetition
Stefan Walz
Konsul
Anuk Ens
Konsulin
Thomas Braus
Thomas
Alexander Peiler
Christian
Philippine Pachl
Tony
Julia Reznik
Anna
Julia Reznik
Gerda, Thomas’ Frau
Hanno, ihr Sohn
Lukas Mundas
Grünlich
Stefan Walz
Der Leutnant
Miko Greza
Kesselmeyer, Bankier
Miko Greza
Permaneder
Alexander Peiler
Morten Schwarzkopf
Miko Greza
Butler Jacques
Gernot Schneider
Buttler Etienne
Gernot Schneider
Herr Marcus
Buttler Anno
Lukas Mundas
Buttler Luc
Bettina Gericke
Lina
Bettina Gericke
Thinka, Hausmädchen