Eine Enkelin sucht in Vietnam nach ihrer Großmutter. Diese hatte Ende der 1970er Jahre auf der Flucht über das Meer ihre Tochter aus den Augen verloren und geglaubt, sie sei ertrunken.
Die Biografien der Figuren in Thomas Köcks 2019 uraufgeführten Stück sind mit historischen Ereignissen wie dem Schicksal der »boat people« und der Deutschen Einigung verknüpft. Die aus dem Meer gerettete Frau berichtet, wie sie als Vertragsarbeiterin in der DDR unerlaubt schwanger wird. Ihr Mann arbeitet als Dolmetscher zwischen den Welten. 1988/89 stehen die beiden vor einem großen Revolutionsgemäldezyklus, während auf der Straße nach einem neuen »Wir« gerufen wird.
In den vietnamesischen Migrationsbiografien entdeckt Thomas Köck, der 2019 mit ›atlas‹ erneut den renommierten Mülheimer Dramatikerpreis gewann, eine brennende Aktualität: Wer geht und wer kommt? Wer darf ankommen? Wie viel ist ein Leben wert? Wessen Geschichte wird gehört? Wer sind wir und wer sind die anderen?
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Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Jenke Nordalm
Inszenierung
Vesna Hiltmann
Bühne & Kostüme
Barbara Noth
Dramaturgie
Tim Klein
Regieassistenz
Stefanie Smailes
Inspizienz
Peter Wallgram
Produktionsleitung
Tim Klein
Regiehospitanz
Philippine Pachl
eine vertragsarbeiterin, die wieder aufgetaucht ist
Julia Wolff
ihre mutter, die zurückgekehrt ist
Julia Meier
ihre tochter, am flughafen
Thomas Braus
ein vertragsarbeiter, ein übersetzer
Vũ Bích Như , Pham Thị Lan , Nguyễn Tường Long , Nguyễn Đan Ha
Sprachaufnahmen